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Bibernelle

Erste Erwähnungen findet die Bibernelle, auch Pimpernell genannt, in Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts. Dort wird sie als Mittel gegen Pest und Cholera hervorgehoben. Beschrieben wird sie auch als Mittel gegen Steinleiden und Schmerzen sowie zur Anregung der Schleimhäute, Hautdrüsen und Nieren. Letztere Anwendung machte sich auch Sebastian Kneipp zunutze. Er verwendete die Bibernelle zur Behandlung von Gicht und Nieren- oder Blasensteinen sowie zur Reinigung von Lunge, Nieren und Blase. In der Homöopathie kommt die Pflanze bei Fieber und Wirbelsäulenschmerzen zum Einsatz. Als medizinisch wirksamer Bestanteil gilt das in den Wurzeln enthaltene ätherische Öl.
Wissenschaftlicher Name: Pimpinella major, Pimpinella saxifraga.
Charakteristik
Die 50 bis 100 cm hohe Bibernelle ist ausdauernd und in fast ganz Europa heimisch. Ihre Blätter sind einfach gefiedert und glänzend, ihr Stengel zeigt sich aufrecht, hohl, wenig beblättert und im oberen Teil stark ästig. Zur Blütezeit von Juni bis September bilden sich seitliche Blattrosetten. Die kleinen weißen Blüten sind in mehrstrahligen Dolden angeordnet. Tief dunkelbraun bis schwarz ist die Frucht. Die Wurzel ist spindel- bis möhrenförmig. Charakteristisch ist ihr ranziger Geruch und brennend scharfer Geschmack.
Medizinisch verwendet werden die getrockneten Wurzelstöcke und Wurzeln und die frischen, im Mai gesammelte Wurzeln.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Schleimhautentzündung der Atemwege
Dosierung
Tagesdosis: 6–12 g Droge für Teeaufgüsse bzw. 6–15 ml Tinktur (Mischungsverhältnis 1:5)
Risiken und Nebenwirkungen
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Eine Sensibilisierung hellhäutiger Personen gegenüber UV-Strahlen ist denkbar.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
Sandra Göbel ; Bildrechte: Anton Kozyrev/Shutterstock.com